Anarchistische Bewegungen in Graz und im Graetzl im historischen Überblick
vortrag und diskussion von und mit reinhard mueller
fast ein jahrhundert lang war graz ein wichtiger ort anarchistischer bewegungen in österreich: von den radicalen der 1870er-jahre über die autonomisten, die unabhängigen socialisten, die lebensreformer, den bund herrschaftsloser sozialisten bis hin zu den reorganisationsversuchen nach 1945, von johann rismann ueber august krcal, franz prisching, pierre ramus, herbert mueller-guttenbrunn bis hin zu ferdinand groß, den wohl letzten vertreter eines traditionellen anarchismus in österreich.
der blick auf diese missachteten traditionen anarchistischen denkens, wollens und handelns vor ort soll nicht bloße erinnerung an anarchistinnen und anarchisten sein. dieser blick auf die lokale geschichte zielt vielmehr darauf ab, bewusst zu machen, dass auch in graz der kampf für eine freie, menschenwuerdige, für eine anarchistische
gemeinschaft nicht erst heute begonnen hat. und: der blick in die vergangenheit kann neue perspektiven fuer die zukunft eröffnen.
wir hoffen, dass diese diskussion einen startpunkt fuer eine gruppe bildet, die sich auch in zukunft mit der lokalen geschichte widerstaendiger tendenzen auseinandersetzen wird!
- Juni 18th, 2014
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Mobilisierungs-Vortrag zur Pro-Choice-Demo in Salzburg.
Jaehrlich am 25. Juli wollen reaktionaere AbtreibungsgegnerInnen einen sogenannten *Marsch fuer das Leben*, vormals *1000-Kreuze-Marsch*, durch die Salzburger Innenstadt veranstalten. Dabei propagieren sie ein sexistisches, homophobes, antisemitisches, rassistisches und ultra-religioeses Weltbild. Die Fundis haben dabei erfreulicherweise seit Jahren mit erbitterter Gegenwehr seitens Pro-Choice-Aktivist_innen zu kaempfen. 2013 reagierte die Staatsmacht darauf mit 36 Festnahmen.
Wir kommen wieder – jetzt erst recht!
Anlaesslich des bevorstehenden Pro Choice Action Day referieren Aktivistinnen* aus Salzburg ueber die organisierten GegnerInnen des Schwangerschaftsabbruchs, deren Methoden, ueber bisherige Proteste und Repression, sowie geplante (pro-)feministische Interventionen.
Fuer Leut, die sich ueber das Treiben der Abtreibungsgegner_innen (nicht nur) in Salzburg informieren wollen – und fuer Leut, die zur Pro-Choice-Demo am 25. Juli fahren wollen!
- Juni 18th, 2014
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Buchvorstellung mit dem Herausgeber Ralf Ruckus
In den Weltmarktfabriken Chinas, dem Zentrum der globalen Industrieproduktion, arbeiten Millionen von MigrantInnen. Sie wollen der
laendlichen Armut entkommen und erhoffen sich in der Stadt ein besseres Leben. Dort finden sich viele in einer prekaeren Situation zwischen
Flieszband und Wohnheim wieder – und leisten zunehmend Widerstand. Im Perlflussdelta, dem industriellen Zentrum Suedchinas, dokumentierten und analysierten chinesische AktivistInnen jahrelang die Streiks. Sie interviewten Wander-arbeiterInnen, die an Streiks teilgenommen oder diese angefuehrt hatten, um die innere Dynamik, die Organisierungsformen und die eingesetzte Kampftaktik der Streiks zu verstehen. Seit 2011 zirkuliert ihre Sammlung von Streikberichten und -analysen in China. Die AktivistInnen wollen damit die Diskussion der Kampferfahrungen und die
Selbstermaechtigung der WanderarbeiterInnen voranbringen.
Die deutsche Fassung des Buches gibt LeserInnen die Chance, die Streikerfahrungen in
China mit ihrer eigenen Ausbeutungssituation und geeigneten Strategien des
Widerstands in Beziehung zu setzen.
- April 8th, 2014
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Vor 40 Jahren, in letzten Tagen des April 1974, starteten Land- und Industriearbeiter_innen in Portugal das, was heute als *Nelkenrevolution*
bekannt ist: Der Sturz des Salazar/Caetano-Regimes war nur der Beginn
eines Versuchs tiefgreifender Umwaelzungen: Landbesetzungen, Aneignungen
und die Selbstverwaltung des Lebens. Von dieser letzten Revolution am
europaeischen Festland ist nur die politische Veraenderung im kollektiven
Gedaechtnis geblieben.
Heute kennen wir Portugal – wenn ueberhaupt – als ein Land betroffen von
der Krise an der europaeischen Peripherie. Berichte von der Situation und
den Kaempfen der Menschen dort werden ueberschattet von Berichten aus
Griechenland und Spanien.
Was passierte in den siebziger Jahren in Portugal – und danach? Was hat
die Revolution von 74 mit der Krise heute zu tun? Was setzen die Menschen
der europaeischen Austeritaetspolitik entgegen? Und was koennen wir aus
dieser Geschichte fuer das Verstaendnis anderer Aufstaende und Revolten
lernen?
Wir wollen den vierzigsten Jahrestag der *Nelkenrevolution* nutzen, um
gemeinsam mit einem Aktivisten aus Portugal darueber zu diskutieren: Rica,
politisch aufgewachsen in (dissidenten) kommunistischen Kreisen, ist seit
einigen Jahren aktiv in libertaeren/antiautoritaeren Community-Projekten
in der Stadt Porto und im Umland.
- März 19th, 2014
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Auch in diesem Jahr findet eine Infotour des Anarchist Black Cross (ABC) Belarus durch verschiedene Länder Europas statt. Für unsere Besuche während der Tour haben wir uns verschiedene Ziele gesetzt.
Wir wollen über die, für Ende August 2014, geplante „Week of Solidarity with Anarchist Prisoners“ informieren. Dies ist ein gemeinsames Projekt europäischer ABC-Gruppen, das unsere jeweiligen Kämpfe und die Unterstützung gefangener Genoss*innen zusammenführen und gegenseitig stärken soll.
Natürlich wollen euch auch über die aktuelle Situation der anarchistischen Bewegung in Belarus berichten. Wir hoffen, dass Erzählungen über anarchistische Kämpfe und Aktivitäten aus anderen Orten euch in euren eigenen Kämpfen unterstützen oder inspirieren können. Ein solcher Bericht wäre nicht möglich, ohne über die Repression zu sprechen, der die Bewegung in Belarus seit langem ausgesetzt war und ist und wie wir damit umgehen. Davon ausgehend, wollen wir mit euch über eure lokalen Erfahrungen mit Repression sprechen und über Möglichkeiten und Methoden, die euch geholfen haben damit umzugehen.
ABC-Arbeit verbraucht kontinuierlich Geld, weswegen dies auch ein – leider notwendiges – Ziel unserer Tour ist. Wir wollen Spenden sammeln, um damit Anwält*innen, Bücher, Essen etc. für die Gefangenen zu bezahlen und Propagandamaterial zu finanzieren. Dazu werden wir vielerlei Soli-Material, wie Shirts, Postkarten oder Aufnäher, dabei haben.
Zu guter Letzt habt ihr auf jeder Veranstaltung die Möglichkeit, gemeinsam Briefe oder Postkarten an die Gefangenen zu schreiben.
Weitere Infos auf fda-ifa.org/belarus-infotour
- März 18th, 2014
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Buchvorstellung von Florence Herve
*Meine Groszmutter war eine merkwuerdige Frau. Sie nannte sich Flora Tristan. Sie erfand eine Vielzahl sozialistischer Geschichten, unter anderem die Arbeiterunion… Wahrscheinlich konnte sie nicht kochen. Ein sozialistischer, anarchistischer Blaustrumpf!*
Autor dieser Saetze ist der Maler Paul Gauguin. Er hat seine Groszmutter nicht gekannt und deren Buecher nicht gelesen, und gibt zu, Wahrheit und Dichtung hier nicht auseinanderhalten zu koennen. Es gab und gibt viele Legenden um Flora Tristan, die – verfolgt und vergoettert, geliebt und gehasst – in Deutschland (und Oesterreich) heute kaum noch bekannt ist.
Die franzoesisch-peruanische Autorin, Rednerin, Kulturvermittlerin und
Internationalistin, die sich von einer Paria zu einer politischen Propagandistin entwickelte, begruendete theoretisch die Vereinigung von Feminismus und Sozialismus. Sie trat fuer die Befreiung der Frau ein und erklaerte fuenf Jahre vor Marx und Engels, dass sich die Arbeiter/innen nur selbst befreien koennen.
- März 10th, 2014
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Geplant war eigentlich, eingesessene Mietparteien durch Zuzug von obdachlosen Punks zu vergraulen, entwickelt hat sich daraus ein “best practise” – Beispiel in Selbstermächtigung und nachbar-schaftlicher Solidarität.
Aktivist_innen erzählen aus ihren Erfahrungen im Haus-Projekt, und über die drohende Räumung.
DIY-VolxPizzA(vegan und freegan) ab 17:00 Uhr, Info ab 19:00 Uhr
- März 5th, 2014
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Wir stellen uns gemeinsam die Frage: „Wie kann Unterschiedlichkeit zur Ressource werden?“ Wie können Initiativen Nachbarschaft miteinbeziehen? Welches Potential versteckt sich hinter täglicher Anonymität?
Unter der Annahme, dass die Vernetzung von Bewegungen und Initiativen mit der Nachbarschaft unser gemeinsames Ziel ist, wollen wir uns weg von individualistischen Einzelkämpfen zu einer kollektivistischen, breiten Bewegung entwickeln.
Wir möchten an diesem Abend unsere Erfahrungen austauschen und gemeinsam voneinander lernen.
Eine weitere Idee ist die Planung von konkreten Projekten. Wie diese genau ausschauen können, wird sich zeigen!
Zeitplan:
17:00 Input zum Thema Nachbarschaft-selbst organisiert 17:30 Erfahrungsaustausch: Was hat bisher funktioniert? Was können wir voneinander lernen?
Pause
18:30-19:30 Was können wir gemeinsam verwirklichen, Mögliche Konkretisierung von Projekt-Ideen Ab 19:30 Gemeinsames Essen und informeller Austausch
- Februar 28th, 2014
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- Kommentare deaktiviert für *Recht auf Stadt* Vernetzungstreffen zum Thema Nachbarschaft: Am Sonntag den 2. März im Spektral (Lendkai 45)
„Ihr müsst wachsam bleiben! Wie oft ist es schon passiert, dass eine Arbeiter_innenbewegung, die eine Befreiungsbewegung unterstützt hat, nach der nationalen Befreiung selbst hintergangen und betrogen wurde? Dafür gibt es zahlreiche Beispiele in Afrika. Wenn der ANC eure Erwartungen nicht erfüllt, dann müsst ihr mit ihm machen, was ihr mit dem Apartheid Regime gemacht hat – stürzen.“
Nelson Rolihlahla Mandela auf einem Gewerkschaftskongress, 1993
Das Ende der Post-Apartheid-Ära
Am 16. August 2012 wurden in Marikana, einer Platin-Mine unweit der südafrikanischen Metropole Johannesburg, 34 Minenarbeiter, die im Streik für die Anhebung von Mindestlöhnen waren, von der Polizei ermordet. Es ist das größte staatliche Massaker an Bewohner_innen Südafrikas seit dem formellen Ende der Apartheid. Die mit dieser Wende von 1994 verbundenen Hoffnungen wurden durch das Massaker endgültig enttäuscht; es markiert das Ende der revolutionären Post-Apartheid-Ära der „Regenbogennation“ Südafrika, die vorgab für Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit zu stehen.
Das Massaker ereignet sich im Jahr des 100jährigen Bestehens des African National Congress (ANC), der Partei, die zum Inbegriff des Kampfes gegen die weiße Vorherrschaft und der damit verwobenen kapitalistischen Ausbeutung wurde. Diese so erlangte Autorität, ist durch das Massaker von Marikana schwer beeinträchtigt. Der ANC kann nun nicht mehr den Alleinvertretungsanspruch auf „Mandelas Erbe“ erheben. Zu viele sehen sich um grundlegende Ziele und Ideale betrogen und verraten. Die Buh-Rufe für Jacob Zuma anlässlich der Gedenkfeier für Nelson Rolihlahla Mandela sind dafür nur ein hörbares Zeichen. Ein anderes ist die wuchtige Streikwelle, die seit Marikana in vielen Industriezweigen und Sektoren durch das Land rollt und mittlerweile mehrere Millionen Arbeiter_innen und Protestierende umfasst, die sich am Mut des wilden Streiks bei Marikana ein Vorbild nehmen. Das Massaker konnte damals den Streik nicht brechen, im Gegenteil: Die Arbeiter_innen streikten umso entschlossener weiter und erkämpften sich eine Lohnerhöhung – ein Etappensieg. Die Autoren des Buches kommen zu dem Schluß: „Dieser Streik war eine der bemerkenswertesten und mutigsten Taten innerhalb der bisherigen globalen Arbeiter_innengeschichte.“
Ein gutes Jahr nach dem Massaker steht „Marikana“ für zweierlei: Es ist Vergrößerungsglas auf die miserable soziale und ökonomische Situation der Mehrheit der Gesellschaft sowie Bezugs- und Ausgangspunkt landesweiter Streiks und Proteste gegen ökonomische und politische Weichenstellungen der Post-Apartheidpolitik. Das Buch schildert und analysiert diesen Wendepunkt in der Geschichte Südafrikas aus der Sicht der Minenarbeiter_innen.
Zur Buchpräsentation
Im Rahmen der Buchpräsentation sollen Hintergründe, die zu dem Massaker geführt haben, sowie die Ereignisse in dessen Nachfeld erläutert und diskutiert werden. Weiterer Schwerpunkt liegt auf den Aktionen der „Marikana Support Campaign“, die sich für die Familien der getöteten Arbeiter einsetzt. Vertreter_innen dieser Gruppe werden in Form von Video-Interviewauszügen selbst zu Wort kommen. Werner Gilits, der Übersetzer des Buches, und Jakob Krameritsch, der Herausgeber, sind im Schwarzen Radieschen zu Gast.
http://marikanabuch.wordpress.com
Alexander/Lekgowa/Mmope/Sinwell/Xezwi: Das Massaker von Marikana.
Widerstand und Unterdrückung von Arbeiter_innen in Südafrika.
Herausgegeben von Jakob Krameritsch, übersetzt von Werner Gilits
(Mandelbaum kritik & utopie, Wien 2013)
- Februar 3rd, 2014
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Vortrag zum Heidelberger Spitzelskandal Simon Bromma (mit Speiß und Trank ab 18:00)
Als am 12.12.2010 Simon Bromma zufällig enttarnt wurde, bespitzelte der
LKA-Beamte über nahezu ein Jahr politische Initiativen und persönliche Aktivitäten
von Linken.
Zuvorderst in Heidelberg, aber auch in anderen Städten und Ländern. Nicht nur
unterblieb eine staatliche Aufklärung, derzeit mauert die Landesregierung
Baden-Württembergs zusehends, um eine erfolgreiche Klage zu unterbinden.
Ein Bericht von Betroffenen über die politischen Zusammenhänge, zugehörige
Öffentlichkeitsarbeit und die Klage gegen den Einsatz.
Mehr Informationen: spitzelklage.blogsport.de
- Januar 15th, 2014
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